Text + Fotos: Bergfreund Uwe Conrad
Am Donnerstag, den 7. Juni um 8 Uhr war es wieder so weit. Nach erheblichen Schwierigkeiten, den vierten Mann für den Arbeitseinsatz im Leutasch zu finden, starteten wir in Richtung unseres Arbeitsgebietes ins Leutasch nach Lochlehn: Franz Schneider, Sönke Benz (der „Neue“) und ich, Uwe Conrad, komplettiert durch Daniel Karl, der uns bereits am Einsatzort erwartete.
Nach drei Tagen intensiver Vorbereitung in den Bergen, mit dem Fahrrad, wandernd und am Sonntag mit einer Gipfelbesteigung im Schnee (Reither Spitze, 2373 m ü. M.) waren wir dann am Montag pünktlich um 7 Uhr am Bauhof, bestens für den Arbeitseinsatz vorbereitet.
Von der Wangalm stiegen wir bei 9 Grad Celsius im strömenden Regen ca. eine halbe Stunde auf, um Abgänge von Schlamm, die den Weg vollständig verschüttet hatten, mit Spitzhacken wieder herzurichten. Nach mehreren Stunden hatten wir einen ca. 4–5 Fuß breiten Weg angelegt, um den Übergang zur Erinnerungshütte und dem nachstehenden Gipfel, die Gehrenspitze (2163 m ü. M.), wieder zu ermöglichen.
Am Nachmittag schlugen wir dann noch Stufen, erneut in Stein- und Schlammabgänge, um die Zipfelklamm wieder begehbar zu machen. Dabei tat sich der „Neue“ als durchaus brauchbar hervor, indem er einen über den Weg gestürzten Baum mit seiner Spitzhacke gefällt hatte.
Am Dienstag um 7 Uhr, trocken, 7 Grad Celsius, ging es dann ins Gaistal zur Gaistalalm. Vom Fahrweg abzweigend, beseitigten wir zum einen Lawinenschäden, zum anderen schnitten wir mit Motorsäge und großen Astscheren den Weg zur Rotmoos-/Hämmermosalm frei.
Ab 9 Uhr fing es dann doch noch zu regnen an, so dass wir am Abend trotz Regenschutz total durchnässt waren.
Am Mittwoch ging es dann um 7.30 Uhr mit Treffpunkt am Parkplatz des Hubertushofes ins Bergleintal. Zum Teil schnitten wir aus, zum Teil beseitigten wir durch Lawinenabgänge verursachte Schäden, insbesondere umgeknickte Bäume, die ein Weiterkommen auf dem Weg nahezu unmöglich machten.
Nachdem wir noch vor dem Leutascher Platt bereits das dritte große Schneefeld überquert hatten, mussten wir bei 12–15 Grad Celsius mit wechselndem Regen und Sonnenschein eine weitere Begehung Richtung Mailerhütte abbrechen und stiegen gegen 15 Uhr direkt nach Lochlehn ab.
Donnerstag, wieder um 7 Uhr am Bauhof, Sonne! Mit dem eigenen Auto fuhren wir zur Gaistalalm und dann mit dem Baufahrzeug zum neuen Standort der Rotmooshütte. Dort verlängerten wir den im letzen Jahr angelegten Steg um mehrere Meter, um das Erreichen der Rotmooshütte weiter zu vereinfachen. Im Abstieg zur Gaistalalm schnitten wir den Weg so weit aus, dass jetzt endgültig ein komfortabler Weg für diese Verbindung geschaffen wurde.
Am Nachmittag bereiteten wir dann das Abschiedsfest am Bauhof vor: Dabei erwies sich der „Neue“ als wahrer Grillmeister und der Abend fand nach dem Genuss eines wunderbaren Kaiserschmarrns, zubereitet von Bandl-Hansi und Monika, einen ausgelassenen Ausklang in mehr als freundschaftlicher Atmosphäre. Vollendet durch Fredis und Monikas Gesangskünste, begleitet von Sepps Künsten mit dem für uns als Schifferklavier bekannten Musikinstrument.
Freitag, 14. Juni, Bauhof, 7.15 Uhr. Der letzte Arbeitstag: Bei schönstem Wetter wurden wir noch einmal richtig gefordert: Vom Hohen Sattel ausgehend, beseitigten wir im Übergang nach Scharnitz erhebliche Lawinenschäden und hatten auch mit dem Freischneiden des Weges einiges an Arbeit.
Mit dem Wissen, auch in diesem Jahr wieder viel geschafft zu haben, verließen wir am Samstagmorgen unser Arbeitsgebiet. Wir verabschiedeten uns von Barbara und Andreas sowie den „Mädels“ aus dem Informationsbüro mit herzlichsten Grüßen an „alle“.
PS: Mittlerweile besteht ein sehr gut ausgebautes E-Bike-Akkuladestations-Netz, wie z. B. an der Gaistalalm. Dadurch sind in dieser Region deutlich mehr Tagestouren möglich!