Text: Christian Huster, Fotos: Christian Huster/Gunther Hübner/Monika Heinemann/Conny Brünenkamp/Josef Franke
Welches Reiseziel soll die Herbstfahrt 2024 haben? Diese Frage stellte sich das Orgateam Annette Wöstmann-Stövesand und Christian Huster im Herbst 2022. Annette und ich gingen im Internet auf die Suche. Von ca. 60 Anfragen fanden sich 3 potenziell interessante Hotels. So entschieden meine Frau Birgit und ich uns für einen Kurzurlaub im Mai 2023 in Kärnten. Wir übernachteten im Erlebnishotel Mölltal, welches auch die erste Wahl für unsere Herbstfahrt 2024 werden sollte. Die herzliche Art der Hotelierfamilie, die schönen Zimmer und das gute Essen hatten uns überzeugt.
Im vergangenen August machten wir uns auf zur Vortour, um Details des Ablaufs mit dem Hotel zu besprechen, die Ausstiegs- und Zustiegsorte für den Bus zu prüfen und, und …
Ratgeber für die geplanten Touren vor Ort waren Arnold und Walter vom ÖAV Mölltal. Beide waren überrascht, aber auch stolz, dass wir unseren Wanderurlaub bei ihnen im kleinen Mölltal verbringen wollten. Einige Tipps und Empfehlungen sind dann in die Tourenplanung eingeflossen.
Am 13. September ging es dann endlich los. 42 unerschrockene Wanderinnen und Wanderer der Sektion hatten sich angemeldet. Die Prognose zum Wetter war eher durchwachsen. An den Vortagen waren bereits größere Regenmengen in Süd- und Ostösterreich heruntergekommen. Bei Salzburg hatten wir mit dem Bus die Schneegrenze erreicht und staunten nicht schlecht über den Schnee an den Straßenrändern und die weißen Hauben auf den Bergen. Glücklicherweise lag unser Reiseziel Obervellach unterhalb dieses großen Regengebietes. Regentropfen gab es die ersten Tage nur gelegentlich, dafür aber jede Menge Wind. Das traditionelle Fahnehissen konnte deshalb nicht stattfinden.
Unsere erste Wanderung startete am Hotel, um die nähere Umgebung zu erkunden. Bereits an der ersten Straßenkreuzung wurden wir von der örtlichen Feuerwehr aufgehalten. Ein Baum war durch den Sturm auf eine Hochspannungsleitung gefallen. Kein Problem, etwas improvisieren und weiter ging es. Im Hotel beschlossen wir den ersten Wandertag mit Kaffee und Kuchen.
Mit dem Startpunkt oberhalb des Millstätter Sees zur Wanderung durch das Liesertal nach Gmünd am zweiten Tag hatten wir eine gute Wahl getroffen. Schöne Wege führten durch ein schmales Tal mit beidseitigen Wäldern und Feldern. Gmünd zeigte sich anschließend im Sonnenschein und wohliger Wärme von seiner besten Seite.
Am Folgetag stand der Wörthersee als Ziel auf dem Programm. Kurz vor der Abfahrt drückte eine heftige Windböe eine der Kofferraumklappen unseres Busses nach unten. Unglücklicherweise wurde unser Busfahrer hierbei am Kopf verletzt. Mit einem Krankenwagen ging es für ihn ins örtliche Krankenhaus. Kurzerhand haben wir vom Hotel ausgehend eine Wanderung im gegenüberliegenden Berg improvisiert. Unser Chauffeur hatte glücklicherweise nur eine Platzwunde erlitten, die mit ein paar Stichen genäht wurde.
So fuhren wir tags darauf zum Wörthersee. In Velden starteten wir entlang des Südufers. Auf schönen Waldwegen erklommen wir die Anhöhe bis hinauf zum Pyramidenkogel. Hier angekommen, wurden wir mit einer prächtigen Aussicht belohnt.
Tags darauf war ab Kolbnitz eine Fahrt mit der Kreuzeckbahn hinauf zum Salzkofel geplant. Die Bahn war allerdings aufgrund von Sturmschäden außer Betrieb. So planten wir wiederum fix um und besuchten den Weissensee. Auf unterschiedlichen Routen erkundeten die zwei Wandergruppen die wunderschöne Umgebung und Anhöhen rund um Techendorf.
Mallnitz mit einem Talrundweg war das nächste Ziel einer Tageswanderung. Start/Ziel im Seebachtal, ein Abstecher ins Tauern- und ein weiterer ins Mallnitztal gab immer wieder bezaubernde Blicke auf den heimeligen Ort und die hoch aufragenden, teils steilen Hänge der umliegenden Berge.
An diesem Abend war feiern angesagt! Livemusik vom Juniorchef mit einem Freund. Startend mit volkstümlicher Musik der Region und später Gassenhauer zum Mitsingen und Tanzen für die gute Stimmung. Eines muss man unserer Reisegruppe attestieren – es wurde richtig gefeiert! Höhepunkt war, dass das Hoteleignerpaar sich ebenfalls ein Akkordeon schnappte und nun zu viert eine tolle Einlage mit zwei Akkordeons und zwei Steirischen Harmonikas aufführten.
Die zwei folgenden Tage wanderten wir oberhalb des Millstätter Sees, begleitet von Sonnenschein und angenehmen Temperaturen, die uns auf den Anstiegen zum Schwitzen brachten. Sehr schöne Wege, teils schmale Pfade durch Wälder und Wiesen mit immer wieder phantastischen Ausblicken auf den See.
Traditionell beenden wir die Abschlusswanderung mit einem gemeinsamen Essen. Hierfür hatten wir die Burg Sommeregg oberhalb von Seeboden ausgewählt. Der Rittersaal mit seiner urigen Kulisse und einem sehr leckeren Essen wurde zum Abschluss nochmals getoppt mit der geführten Besichtigung des Foltermuseums im Burgkeller. Hier erfuhren wir umfänglich, wie die Menschen im Mittelalter gelebt hatten und wie „Recht“ durchgesetzt wurde. Immer wieder mit sehr interessanten Vergleichen zu der heutigen Zeit. Abends galt es, die nach stürmischen Tagen doch noch aufgehängte Fahne bei Gesang einzuholen.
Das Wetter forderte uns Wanderleiter immer wieder zu einer kurzfristigen Umplanung. Folge des Sturms waren umgestürzte Bäume, die zu Sperrungen von vielen Wanderwegen geführt hatten. Dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Mit vielen schönen Eindrücken verließen wir wehmütig das schöne Kärnten.
Im nächsten Jahr ist unser Ziel Südtirol. Vom 12. bis 21. September 2025 geht es nach St. Lorenzen in der Nähe von Bruneck. Über Anmeldungen zu der Fahrt freut sich das Wanderleiterteam Heinz-Josef Westermann, Jochen Ogurek und Christian Huster.
Hier einige Eindrücke von der Kärntenfahrt: