Text: Manfred Kolkmann, Bild: Jochen Ogurek
Vier schöne Wandertage verbrachten die 40 Teilnehmer der Fronleichnamsfahrt des Alpenvereins Beckum nach Bad Zwesten. Bei bestem Wanderwetter haben wir rund 66 km auf abwechslungsreichen Strecken mit etlichen Höhenmetern um den schmucken hessischen Kurort bewältigt.
Nach einer zweieinhalbstündigen sonnigen Anfahrt an Fronleichnam mit einer kleinen Pause auf dem Autobahnrastplatz Bühleck ließen wir uns bei fast wolkenlosem Himmel am Dorfplatz in Kleinenglis absetzen, um dort kurz vor Mittag unsere erste Wandertour zu starten. Nach einer halben Stunde Anstieg durch Wald machten wir an einer Wegekreuzung auf Baumstämmen unsere Mittagsrast, bei der jeder sein mitgebrachtes Lunchpaket verzehrte.
Nach einer halben Stunde machten wir uns dann auf den weiteren Weg über rund 10 km, der uns mit einigen An- und Abstiegen durch viel Wald über Betzigerode und den Bad Zwestener Kurpark zum Landhotel Kern führte. Nach der Zimmerverteilung und dem Frischmachen schloss sich eine anderthalbstündige Führung durch Frau von Urff an, die uns einiges zur Ortsgeschichte erzählen konnte und auch, dass der hübsche Ort dieses Jahr 1.200 Jahre alt ist und seit ca. 100 Jahren Bad ist.
Vor dem Abendessen wurde unsere Sektionsfahne mit Gesang aus den Kehlen der Mitfahrenden vor dem Hotel angebracht. Nach dem vorzüglichen Abendessen spielte für etwa zwei Stunden ein Alleinunterhalter im Saal. Allerdings war das Wetter zu schön, so dass die meisten es vorzogen, draußen im Garten zu sitzen und dem mitgefahrenen Belgier Hans bei einigen Liedern zuzuhören. Kurz vor Ende der Saalmusik kamen dann doch noch einige Wanderer herein und anschließend hat Hans am hauseigenen Klavier vor dem Zubettgehen noch ein paar Lieder gespielt.
Freitagmorgen war es sonnig mit ein paar Wolken, als wir unsere Wanderung vom Hotel starteten über Keilmühle zum Waldcampingplatz, um ab dort im Wald entlang der Schwalm nach Kerstenhausen zu gelangen. Nach einer Pause am „Alten Forst“ mussten wir nach moderater Steigung und viel Wald hinunter nach Rothhelmshausen, um nach einem kleinen Anstieg zur Grillhütte „Zum Eichenhain“ zu gelangen, zu der das Hotel Kern unsere Mittagsverpflegung gebracht hatte, die sehr köstlich und vorzüglich war. So eine umfangreiche Beköstigung (fein belegte Brötchen, verschiedene Kuchen, Kartoffel- und Nudelsalat, Kaffee, mehrere Kaltgetränke) mitten im Wald hatten wir nicht erwartet und bis dahin auch noch nicht erlebt. Nach dieser ausgiebigen Stärkung bekamen der Seniorchef und seine zwei Begleiterinnen ein großes Lob und dickes Dankeschön von uns. Dann ging es hinauf in den Hinterwald und über den Ars-Natura-Weg (mit einigen Kunstobjekten) hinab über Wenzigerode nach Bad Zwesten.
Am Samstag gingen wir bei voller Bewölkung und 16° ebenfalls vom Hotel los, und zwar in einer Stunde über Wiesenwege zunächst zur Burg Löwenstein, einer gut erhaltenen Ruine, um dort den Ausblick zu genießen. Nach einer halben Stunde ging es durch Waldgebiet immer auf- und abwärts bis nach Bergfreiheit, das als Schneewittchendorf im Kellerwald benannt wird und ein Ortsteil von Bad Wildungen ist. Hier machten wir am Dorfplatz mit den Skulpturen von Schneewittchen und den sieben Zwergen eine ausgiebige Mittagsrast und konnten dabei zahlreiche Oldtimer beobachten, die aufgrund einer Rallye durch den Ort kutschierten. Anschließend ging es eine halbe Stunde bergauf, um dann ostwärts auf einigermaßen ebenen Waldwegen und später leicht abwärts gehenden Strecken zum Hotel zu gelangen. Vor dem Abendessen wurde unsere Fahne wieder mit tatkräftiger Gesangsunterstützung abgenommen. Das köstliche Abendessen gab es heute als Märchenbüfett mit begleitender Märchenlesung. Anschließend spielte der Hans noch auf dem Klavier einige Lieder zum Mitsingen.
Mit einem Märchenfrühstück (wieder mit begleitender Märchenlesung) begann der Sonntagmorgen. Nach der Kofferverladung fuhren wir zum Sportplatz in Gellershausen, um dort bei 19° unsere letzte Wanderung zu starten, die uns auf dem Kellerwaldsteig am Wesebach entlang bis nach Kleinern führte. Dann ging es hoch in den Wald auf den Affolder See zu und runter nach Hemfurth. Nach einem kleinen Anstieg gelangten wir zum Busparkplatz. Hier zogen wir uns um und liefen hinunter zur Sperrmauer. Eine zweistündige Schiffsfahrt auf dem Edersee rundete das ausgezeichnete Wanderprogramm ab, bevor es auf die Heimreise ging. Um kurz nach 18 Uhr trafen wir dann am Hindenburgplatz in Beckum ein.
In der Heimat der Brüder Grimm verzauberte uns das Landhotel Kern mit märchenhaften Köstlichkeiten und trug damit zu unserer Zufriedenheit bei. Ebenso begeistert waren wir auch vom erstmals mitgereisten belgischen Wanderfreund Hans, der mit seinem Gesang und Klavierspiel für gute Laune bei den Wandervögeln sorgte.