Naturpark Wildeshauser Geest – ca. 150 km
Vom 23. bis 26. Juni machte sich die Frauengruppe „Alpenveilchen“ vier Tage auf den Weg, um mit dem Fahrrad das Gebiet Huntetal/Wildeshauser Geest zu erkunden.
Der Naturpark „Wildeshauser Geest“ zwischen Oldenburg und Bremen ist mit seinen rund 1500 km² der größte Naturpark Niedersachsens und zählt zu den größten in Deutschland.
Sonntag, 23. Juni
Gegen 8 Uhr fuhren wir mit dem Pkw nach Osnabrück-Atter – Hotel Busch –, um zu frühstücken. Gestärkt ging es weiter nach Wildeshausen. Das Hotel Huntetal, am Stadtrand gelegen, war unser Quartier. Von hier konnten wir unsere Tagestouren starten. Gegen 13.30 Uhr passten wir unsere Leihräder an und starteten nach Dötlingen – ein Dorf wie aus dem Bilderbuch. Der Dorfkern von Dötlingen hebt sich von den anderen Orten im Naturpark „Wildeshauser Geest“ ab, und zwar durch die zahlreichen historischen Fachwerkhäuser, die mittelalterliche Kirche und die 1000-jährige Eiche. In Dötlingen war Tag der offenen Gärten und wir besichtigten den Garten der Familie Meyer, die uns über Stauden und Kräuter informierte.
Der Schützenhof „Unter den Linden“ lud zum Kaffee ein, leider wetterbedingt in der Kutscherstube. Gegen 18 Uhr – nach 25 km ohne Regen – bezogen wir im Hotel unsere Zimmer und stärkten uns abends am schmackhaften Spargel. Ein Spaziergang in den Ort mit Einkehr in einer Eisdiele und Blumenklau mit Polizeieinsatz rundete den ersten Tag ab.
Montag, 24. Juni
Mechtild hatte Geburtstag und die Blumen haben ihren Platz gefunden.
Nach dem liebevollen Frühstück wollten wir um 9.30 Uhr starten. Auf einmal kam die Kellnerin mit einem Tablett und präsentierte uns den eigenen Hausschnaps, einen Kräuter-Honig-Hopfen-Likör. „Den erhalten unsere Fahrradgruppen jeden Morgen, damit sie besser in Schwung kommen“, meinte sie.
Auf dem Plan stand die Geest- und Flusstälertour. Die führte uns zunächst über Vossberg, dann verfranzten wir uns in Richtung Horstedt – die Beschilderung war sehr schlecht. Schließlich kamen wir nach „Klein Amerika“ an der Ozeanbrücke, dort gab es erst mal Sekt zum Trost.
Gegen Mittag waren wir in Harpstedt, wo ein Cappuccino uns aufwärmte. Auch heute wollte der Wettergott testen, ob wir Regenzeug mithatten, doch der Regen war Gott sei Dank nur von kurzer Dauer. Die Route führte uns weiter nach Groß-Köhren über Beckeln. Hier fanden wir versteckt ein „Melkhus“, wo es Buttermilch und Kuchen gab. Ein traumhaft schöner Garten lud uns zum Verweilen ein.
Nach ca. 50 km und Kennenlernen einiger Scheunen von innen freuten wir uns schon auf das Abendessen. Der Tisch war wieder nett gedeckt. Am Abend durfte Irmis Lieblingsspiel „Lola rennt“ nicht fehlen. Ein Aperitif von Mechtild heizte die Stimmung an.
Dienstag, 25. Juni
Gestärkt und geölt starteten wir zur nächsten Tour. Heute stand die Moortour auf dem Plan, und zwar das „Goldenstedter Moor“. Die führte uns zunächst durch den Park, anschließend weiter durchs Huntetal nach Hölingen, weiter nach Colnrade – auch hier gab es Sekt und einen Amarula von Heide. In Goldenstedt halfen uns der Kuchen einer Bäckerei und ein Cappuccino wieder aufs Fahrrad.
Da uns der Regen eingeholt hatte, kürzten wir die Tour ab und fuhren über Herrenholz, Rechterfeld und Düngstrup nach 53 km zu unserem Quartier. Nach dem leckeren Abendessen trainierten wir auf der Kegelbahn in Düngstrup die Kalorien wieder ab. Sensationell wurden 6-mal „alle Neune“ geworfen.
Mittwoch, 26. Juni
Heute wurde ausgiebig gefrühstückt, bei dem uns Angelika – die uns leider verlässt – eine Überraschung bescherte. Jeder bekam ein kleines Glas Honig aus ihrer eigenen Imkerei geschenkt. Tolle Idee!
Nachdem die Zimmer geräumt waren und nach dem traditionellen „Starter“ um 9.30 Uhr entschieden wir uns für einen Teil der Mühlentour. Erst fuhren wir auf dem Huntepadd in Richtung Dötlingen. Nach 5 km entdeckten wir die „Aumühle“. Wir setzten unseren Weg fort über herrliche Wirtschaftswege durch die typische Geestlandschaft.
Gegen Mittag hieß es Abschied nehmen vom Hotel, aber es wartete noch eine Überraschung auf uns. Mit dem Pkw fuhren wir nach Goldenstedt.
Das Goldenstedter Moor ist eines der größten zusammenhängenden Moorgebiete Deutschlands. Das Haus im Moor bildet den Mittelpunkt des NIZ (Natur- und Informationszentrums). Zur Stärkung lädt die großzügig angelegte Terrasse ein, um den traditionellen Buchweizenpfannkuchen „Jan Hinnerk“ zu genießen. Leider war es etwas zu kalt und wir mussten den Pfannkuchen im Haus verspeisen.
Die eineinhalbstündige Fahrt mit der Moorbahn durch das Goldenstedter Moor war das „Highlight“. Sie führte vorbei an alten bäuerlichen und industriellen Torfstichen, an fast unberührten Moorflächen und an Renaturierungsflächen. Auch das Entgleisen der Moorbahn tat der Stimmung keinen Abbruch. Etwas wärmer hätte es schon sein können. Eine Mitarbeiterin der NIZ (die aussah wie eine Moorleiche) erklärte uns die Moorlandschaft mit fundiertem Wissen. Ein Wassertretbecken mit Moorwasser wurde unter Gelächter inspiziert.