Text: Maike Töpsch, Foto: Jens Helmecke
Vom 31. Juli bis 7. August 2020 erkletterte die Jugendgruppe zusammen mit der Klettergruppe Breitensport die Felsen des Thüringer Waldes. Mit dabei waren Imke, Neela, Lasse, Tom, Mäxchen, Joy, Marius, Corvin, Eric, Judith, Maike, Max (alle Jugend), Jasmin, Jens, Ralf, Bernhard und Siegfried. Ausgangspunkt war wie jedes Jahr unsere Weidmannsruh in Floh-Seligenthal.
Die ersten beiden Tage verbrachten wir in den Steinbrüchen Sonneberg und Ratssteinbruch. Gut beschilderte und abgesicherte Sportkletterrouten sowie ein Klettersteig waren ideal, um erste Felserfahrungen zu sammeln. Im einzigen Regen der Woche wurden die Seile in Klettercrocs, den einzig wahren Kletterschuhen, abgebaut und hinterher zum Trocknen aufgehängt.
Nach einigen waghalsigen Mehrseillängen von der Küche in den Gemeinschaftsraum ging es dann für zwei Tage zum Aschenbergstein im Lauchagrund. Dort war es schon viel schwieriger, die Topos im Kletterführer, Standplätze und Umlenkpunkte zu finden. Rufe wie „Hier ist nichts“ und „Wo soll der Stand-, äh Pausenplatz denn sein?“ waren zu hören. Eine von unten doch ganz schön aussehende Tour entpuppte sich als 6-/A0 von 1960, wurde aber von Eric und Maike vorstiegssturzfrei gemeistert.
Gemeinsam, zu zweit oder von Mäxchen, Judith und Marius hochgesichert, schafften es alle zum Gipfel, um sich oben mit Affenkoteletts und Zitronenkuchen zu stärken.
Am darauffolgenden Tag testeten wir ein neues Klettergebiet, den Geierfelsen. Dabei konnte es sich nur um Aasgeier handeln, die es auf leichtsinnige Vorsteiger abgesehen hatten und ihre Felsen nur sehr dürftig mit Bohrhaken ausgestattet hatten. Marius und Siggi durchschauten deren Masche sofort und beschlossen, die Routen von oben Toprope einzuhängen.
So wurde es doch noch ein schöner Klettertag, an dem die Geier nicht einmal Affenkotelettschalen abbekommen haben. Auch die einzige aus zwei wackeligen Rundhölzern bestehende Brücke half ihnen nicht.
Am Donnerstag ging es zum Koppenstein, dem vielleicht schönsten Felsen der Woche.
Auf verschiedenen Wegen erreichten wir den Gipfel: Siggi und Ralf bauten ihren Stand am Baum, Judith und Eric sicherten unsere Toproper hoch und Jens und Mäxchen wagten eine rote Mehrseillänge: Oben angekommen, übernahm Corvin das Sichern und klemmte seine Finger zwischen Fels und Seil ein. Gepflastert und getapt gingʼs zur schönen Sanitäterin (vielleicht die Gleiche wie letztes Mal?), die die Wunde versorgte und Corvin nicht davon abhielt, zwei Tage später den nächsten Urlaub anzutreten. Eric, Marius und Maike wagten eine noch schwierigere Variante der Route: mit Schisserechse, Nachstiegsstürzen und zielgenauem Werfen.
Am Abreisetag erkundete die Bullicrew einen Felsen bei Eisenach, um neue Klettertechniken wie den Fisch und das Festkrallen im Moos sowie das Dösen am Standplatzbaum zu erproben.
Insgesamt kletterten und lernten wir viel, auch wenn nicht alle ihr Geburtsdatum für den Outdoorschein preisgeben wollten.
Jeden Morgen und Abend wuschen wir uns im 16° C kalten Bergsee seesauber, sprangen von den Klippen und machten die Nichtschwimmer nass – mit fremden T-Shirts. Abends grillten oder kochten wir gemeinsam, wovon trotz Affenkoteletts und Eis meist nichts übrig blieb.
Nach sieben schönen Tagen ging es zurück nach Beckum. Vielen Dank an Siggi! Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!
Videolink: https://youtu.be/K3ZlmHhR-GQ