Geschichte

Seit 90 Jahren Alpenverein in Beckum

Von den Anfängen bis 1945

Das gewaltige Naturpanorama der Alpen hat schon immer Bewohner und Reisende tief beeindruckt. Aber erst als in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes die Bereisung müheloser wurde, folgten breitere Bevölkerungskreise den Spuren von Kaisern und Königen und entdeckten die Alpen neu. Bald entstand bei naturbegeisterten Bergfreunden der Wunsch nach systematischer Erschließung des Gebirges, was schließlich 1862 zur Entstehung des Österreichischen Alpenvereins (OeAV) führte. Die Gründung des Deutschen Alpenvereins durch Franz Senn, Johann Stüdl, Karl Hofmann und Theodor Trautwein erfolgte im Jahr 1869. Doch erst der Zusammenschluss beider Vereine 1873 zum Deutschen und Österreichischen Alpenverein (D.u.Oe.A.V.) machte sie zu einer starken Vereinigung, die in der Folgezeit Wege anlegte und erste kleine Unterkunftshütten baute.

Gewiss dauerte es noch lange, bis sich auch in unserer Stadt Bergfreunde zu einem alpinen Verein formierten. So schrieb 1920 der Beckumer Kaufmann Clemens Bomke an den D.u.Oe.A.V. in Wien.

 

Empfohlen wurde ihm seinerzeit die Aufnahme in die Nachbarsektion Dortmund und evtl. die Gründung einer Ortsgruppe zu erwägen, da etwa 50 Mitglieder als Mindestbestand für eine neue Sektion angesehen wurden. Gegen Ende 1924 war es dann so weit. Der Amtsgerichtsrat Max Schürholz, bislang Mitglied der Sektion Recklinghausen und Vorsitzender der Ortsgruppe Beckum, wandte sich erneut an den Hauptverein zwecks Gründung einer Sektion und sprach dabei von 41 Mitgliedern und 10 zugesagten Neubeitritten bzw. Interessenten. Dieser Antrag wurde gemeinsam mit dem der Sektion Wittstock im Umlaufverfahren von den Mitgliedern des Hauptausschusses genehmigt. Mit Schreiben vom 23. März 1925 wurde Amtsgerichtsrat Schürholz die Genehmigung mitgeteilt.

 

Auch die Nachbarsektion Dortmund, der bis dahin 41 Beckumer als Mitglieder angehörten, und der Rheinisch-Westfälische Sektionenverband hatten sich mit der Neugründung einverstanden erklärt.

Der erste Vorstand wurde gewählt mit Amtsgerichtsrat Max Schürholz an der Spitze.

Er umfasste laut einer Veröffentlichung in den „Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins“ folgende Herren:

 

 

 

 

Gleichzeitig trat die Sektion Beckum als 24. Sektion dem Rheinisch-Westfälischen Sektionenverband bei. Die erste vorliegende Mitgliederliste umfasst 55 Namen vorwiegend gut gestellter Beckumer Kaufleute und Verwaltungsbeamter, denn nur diese Gesellschaftsschicht hatte zu dieser Zeit kurz nach der Inflation die Mittel, auch in die Bergwelt zu fahren. 1926 stieg die Mitgliederzahl auf 66 an, um dann – leider – bis 1938 wieder auf 35 zusammenzuschrumpfen. Die große Arbeitslosigkeit der dreißiger Jahre mag dabei eine Rolle gespielt haben.

Der Vorsitz der Sektion ging nach der Zurruhesetzung von Amtsgerichtsrat Schürholz 1933 an Studienrat Josef Micke über, dem die undankbare Aufgabe zufiel, die Sektion durch schwere Zeiten zu führen.

 

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten am 31. Januar 1933 wurde dem D.u.Oe.A.V. zunächst ein Sonderstatus zugebilligt. Aufgrund seines überstaatlichen Charakters als Bindeglied zwischen dem Deutschen Reich und Österreich konnten die seit der Gründung des DAV im Jahre 1869 bestehenden demokratischen Strukturen (Sektionen als selbstständige Zweigvereine, Hauptversammlung als oberstes Entscheidungsorgan) zunächst beibehalten werden. Durch die Bildung eines reichsdeutschen Sektionentages und die Zwangsmitgliedschaft im „Deutschen Bergsteigerverband im Reichsbund für Leibesübungen“ wurden die deutschen Sektionen jedoch ab 1933/34 an die nationalsozialistische Kandare genommen. Die Sektionen wurden angehalten, den Vorsitzenden in Vereinsführer umzubenennen. Auch die Einführung eines Arierparagraphen in die Satzung wurde gewünscht. Ein Zwang zu diesen Maßnahmen bestand jedoch zunächst nicht.

Mit dem Anschluss Österreichs im Mai 1938 verlor der D.u.Oe.A.V. seine überstaatliche Funktion. Es erfolgte die Verschmelzung mit dem Deutschen Bergsteigerverband und die Umbenennung in „Deutscher Alpenverein – Deutscher Bergsteigerverband im Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen“. Am 17. Juli 1938 wurde die neue Einheitssatzung für Zweigvereine im DAV erlassen. Damit war die Gleichschaltung des Alpenvereins dann endgültig vollzogen.

Die bindenden Passagen mussten nun auch in die Satzung des „Zweiges“ Beckum (das Wort Sektion galt als undeutsch) übernommen werden. Die Genehmigung der Satzungsänderung durch den Verwaltungsausschuss in Innsbruck erfolgte im August 1939.

Zwingend vorgeschrieben waren nun unter anderen folgende Passagen:

 

Auszug aus der Satzung von 1939

 

„… § 1  Zweck des Vereins ist die leibliche und seelische Erziehung der Mitglieder

durch planvoll betriebene Leibesübungen und Pflege des Volksbewußtseins

im Geiste des Nationalsozialistischen Staates.

 

… § 4    Bestimmungen über die Mitgliedschaft

  1. Die Mitglieder des Vereins müssen die Voraussetzungen erfüllen, die für

den Erwerb des Reichsbürgerrechts durch einen deutschen Staatsange-

hörigen reichsgesetzlich bestimmt sind. Neueintretende haben dies im

Aufnahmeantrag nachzuweisen.

 

… § 9    Die Geschäftsführung und Vertretung des Vereins liegt in der Hand des

Vereinsführers oder seines Stellvertreters. Der Vereinsführer oder sein

Stellvertreter sind Vorstand im Sinne des Vereinsrechts.

Der Vereinsführer wird von der ordentlichen Mitgliederversammlung auf

die Dauer von 3 bis 5 Jahren gewählt. Er bedarf der Bestätigung durch den

Reichssportführer und kann von diesem jederzeit abberufen werden. Der

Reichssportführer kann diese Befugnisse delegieren.

 

… § 10  Der Vereinsführer ernennt seinen Stellvertreter und die zur Durchführung

der Verwaltungsarbeit des Vereins erforderlichen Mitarbeiter (Beirat) und

bestimmt ihre Aufgaben. Die Mitarbeiter führen die Geschäfte nach den

allgemeinen und besonderen Weisungen des Vereinsführers und sind ihm

verantwortlich. …“

 

 

Seit Anfang der dreißiger Jahre war auf Initiative von Studienrat Micke und Dr. Schad, damals Direktor der Dresdner Bank, eine Skigruppe aktiv. Es wurden Gemeinschaftsfahrten nach Winterberg mit bis zu 30 Teilnehmern durchgeführt. 1938 wurden die skiläuferischen Aktivitäten dann wieder eingestellt, da die örtlichen Machthaber die Skiabteilung „gleichschalten“ wollten.

Bald wurde durch den Verlauf des 2. Weltkrieges die Vereinsarbeit mehr und mehr unmöglich. Im Mitgliederverzeichnis des DAV von 1943 wurde der Zweig Beckum noch einmal mit 8 Mitgliedern aufgeführt.

Nach der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 wurden alle Vereine vom Alliierten Kontrollrat per Verordnung aufgelöst und das Vermögen beschlagnahmt. So ruhte auch das Vereinsleben im AV für einige Jahre. Nach der Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit gingen dann DAV und OeAV getrennte Wege.

Von der Wiedergründung bis heute

Für unsere Sektion begann eigentlich erst nach dem Krieg die erfolgreiche Zeit. Beim Deutschen Alpenvereinstag am 22. Oktober 1950 in Würzburg wurde der DAV wiedergegründet. Der neue DAV knüpfte nahtlos an die demokratischen Traditionen und Strukturen des alten D.u.Oe.A.V. von vor 1933 an.

Nachdem Studienrat Micke bereits 1948 das auf einem Sparkonto befindliche Reichsmarkguthaben zur Währungsreform angemeldet hatte, nahm die Sektion 1951 unter Vorsitz von Lehrer Heinrich Spirres die Vereinstätigkeit wieder auf. Bereits im Februar 1952 konnte er 19 Bergfreunde auf der Mitgliederliste verzeichnen. Er scharte Bergsteiger und vor allem Skiläufer um sich. So wurde am 18. November 1952 eine eigene Skigruppe gegründet, die gemeinsame Fahrten ins Sauerland als auch in die Alpen unternahm.

Ab 1953 führte Dr. Wolfgang Leu die Sektion. In diese Zeit fällt auch die Eintragung in das Vereinsregister. 1956 gab er sein Amt an Alfred Schäfermeyer weiter, der durch große Aktivitäten, allerdings meist auf dem Skisektor, das Bild der Sektion in den folgenden Jahren prägte. Da wurden Stadtmeisterschaften im Abfahrtslauf, Skilanglauf und sogar in der nordischen Kombination (inkl. Skispringen) durchgeführt. Dabei errang die Alpenvereinstruppe auch schöne Siege, sogar auf Landesebene, wie uns heute noch aus alten Siegerlisten bekannt ist. In dieser Zeit trat die Sektion auch dem Westdeutschen Skiverband bei.

Die reinen Bergsteiger gerieten jedoch bald in die Minderzahl. Und als 1961 in die Satzung aufgenommen wurde: „Die Sektion fördert den wettkampfmäßigen Skilauf“, waren mit den daraus folgenden Kosten die Weichen für die Abspaltung des Skiclubs gestellt. Etwa 70 Skiläufer verließen 1963 den DAV und gründeten den Skiclub Beckum.

Auf der Hauptversammlung 1963 wurde die Skigruppe dann zum 1. Oktober 1963 offiziell aufgelöst. Lediglich 32 Bergfreunde hielten das Banner des Beckumer Alpenvereins aufrecht. Allerdings erstarb das Sektionsleben mangels Masse fast ganz. In dieser Zeit führte Alfred Schäfermeyer sowohl den Alpenverein als auch den Skiclub als 1. Vorsitzender.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da bedurfte es schon einer gewaltigen Initialzündung, um wieder Schwung in die Sektion zu bringen. Auf der Mitgliederversammlung 1967 machte Hans Schneider, der aus beruflichen Gründen von der Sektion Paderborn nach Beckum gewechselt war, den Vorschlag, regelmäßig Wanderungen zunächst in der näheren Umgebung durchzuführen. Bereits am 28. Mai 1967 war dann der Start zur ersten Wanderung, die durch den Dicken Busch führte. Die Anfahrt zu den Wanderungen erfolgte anfangs noch per PKW. Treffpunkt war bei Café Steinhoff in der Weststraße und gewandert wurde samstags nachmittags.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Idee fand Anklang und so wurde Hans Schneider 1968 zum Wanderwart bestimmt. Bereits Ende des Jahres war dann die Beteiligung an diesen Touren so stark, dass Busse eingesetzt werden konnten. Waren anfangs dank intensiver Pressewerbung auch viele Nichtmitglieder mitgewandert, so stiegen die Mitgliederzahlen bald wieder an. Zum 50-jährigen Bestehen 1975, das mit vielen Gästen in der Gaststätte Schrulle gefeiert wurde, hatte die Sektion mit fast 170 Mitgliedern den Höchststand in der bisherigen Geschichte erreicht. Hans Schneider übernahm in diesem Jahr den Sektionsvorsitz, Alfred Schäfermeyer wurde für seine Verdienste um die Sektion zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Im gleichen Jahr wurde dann noch eine Jugendgruppe gegründet.

Bereits 1978 ging der Vorsitz wegen beruflicher Überlastung von Hans Schneider an Bernd Henkelmann über, der schon seit 1958 das Amt des 2. Vorsitzenden bekleidete. Leider konnte er seine Kraft nur etwas länger als ein Jahr in den Dienst des Vereins stellen. Sein allzu früher Tod im April 1979 brachte die Sektion in eine schwierige Situation, doch mit der Wahl von Josef Klenner stand dann ab 1980 wieder ein junger und tatkräftiger Vorsitzender zur Verfügung. Seit dem Tod Bernd Henkelmanns hatte er die Sektion bereits kommissarisch geführt.

Durch die Gründung einer Seniorengruppe 1980 fanden auch die älteren Mitglieder ein eigenes, leistungsgerechtes Betätigungsfeld. Die erfreulich positive Mitgliederentwicklung gab uns zu dieser Zeit den Mut, den alpinen Gedanken in den Sektionsaktivitäten zu verstärken. Die Betreuung eines eigenen Arbeitsgebietes in den Alpen schien uns dabei die geeignetste Form zu sein, die satzungsgemäßen Aufgaben des Alpenvereins mitzutragen. So beschloss die Mitgliederversammlung 1981 die Übernahme des Arbeitsgebietes „Südliches Wettersteingebirge – Leutaschtal“.

Ebenfalls in diesem Jahr erschien erstmals unsere dreimal jährlich erscheinende Vereinszeitschrift „Sektionsnachrichten“, jetzt Sektionsinfo genannt, die seitdem über viele Veranstaltungen berichtet hat und manchen nützlichen Hinweis weitergeben konnte. Inzwischen hat sie sich zu einem recht ansehnlichen Sektionsorgan entwickelt.

Auch die Ausbildung der Sektionsmitglieder wurde in den folgenden Jahren in unser Programm aufgenommen. Regelmäßig werden Sektionsbergtouren angeboten und auch durch die Bildung von Skilanglauf-, Kletter- sowie Frauen- und Familiengruppen wurde das Angebot regelmäßig ausgeweitet.

1985 wurde das 60-jährige Bestehen der Sektion mit Festakt, Fotoausstellung, Platzkonzert und großem Festball im Kolpinghaus gefeiert. Musikalisch unterstützte die Blaskapelle aus dem Leutaschtal diese Feier. Die Mitgliederzahl überstieg in diesem Jahr erstmals die 500er-Marke.

Bereits ein Jahr später richteten wir 1986 auf dem Höxberg erstmals den Rheinisch-Westfälischen Sektionenverbandstag aus. Vertreter aller NRW-Sektionen nahmen daran teil und 1988 wurde unser damaliger Vorsitzender Josef Klenner zum neuen Sprecher des Sektionenverbandes und in Personalunion zum 1. Vorsitzenden des neu gegründeten Landesverbandes NRW des DAV gewählt. 1990 folgte dann seine Wahl in den Hauptausschuss, dem neben den drei Vorsitzenden höchsten ehrenamtlichen Gremium des DAV.

Bereits ein Jahr zuvor (1989) hatten wir uns auf Empfehlung des Hauptvereins entschlossen, unsere Hüttenumlage direkt im Rahmen einer Hüttenpatenschaft an eine hüttenbesitzende Sektion abzuführen. Unsere Wahl fiel auf die „Coburger Hütte“, die in der Nähe unseres Arbeitsgebietes „Südliches Wettersteingebirge – Leutaschtal“ in 1.917 Metern Höhe malerisch über dem Seebensee in den Mieminger Bergen liegt.

Zu den Bergfreunden der Sektion Coburg sowie zur Sektion Neu-Ulm, die ebenfalls eine Patenschaft zur Coburger Hütte unterhält, hat sich daraus eine harmonische Freundschaft entwickelt.

Nach dem Ende seiner Wahlperiode im Februar 1992 legte Josef Klenner nach zwölf erfolgreichen Jahren den Sektionsvorsitz nieder. Sein Bruder Willi Klenner wurde zum Nachfolger gewählt.

Die im gleichen Jahr durchgeführte Hauptversammlung des DAV in Ingolstadt wurde dann zu einem besonderen Ereignis in unserer Sektionsgeschichte. Josef Klenner wurde als Nachfolger von Dr. Fritz März für eine sechsjährige Amtszeit zum 1. Vorsitzenden des Deutschen Alpenvereins gewählt. 1998 wurde er für weitere sechs Jahre in diesem Amt bestätigt. Aktuell hat er wieder das Amt des Präsidenten (neue Bezeichnung) inne.

 

Auch zum 70-jährigen Bestehen der Sektion haben wir am 30. April 1995 mit dem Sterntreffen der nord- und westdeutschen Sektionen eine Festveranstaltung ausgerichtet. Abends folgte dann eine Jubiläumsfeier mit Tanz in den Mai zur Musik der Leutascher Musikanten.

 

Erste Überlegungen zum Bau einer eigenen Kletteranlage wurden im Dezember 1992 angestellt, denn Kletterverbote an nahezu allen Felsformationen unserer Umgebung ließen uns keine Kletter- und alpine Ausbildungsmöglichkeiten mehr. Nachdem die erste Scheu vor großen Summen überwunden war, nahm das Projekt bald immer konkretere Formen an. Und als schließlich die Finanzierung sichergestellt war, beschloss eine außerordentliche Mitgliederversammlung den Bau der zukunftweisenden Anlage im Phoenix-Freizeitpark Beckum. Dennoch mussten noch viele Hindernisse überwunden werden, bis schließlich im Juni 1997 die Anlage mit einem Fest und einem Schau-Klettern eingeweiht werden konnte. Christoph Bucher, damals Deutscher Meister im Sportklettern, demonstrierte auf eigens eingerichteten Routen die Möglichkeiten dieser weithin einzigartigen künstlichen Outdoor-Kletterwand. Mittlerweile bereichern die nach und nach entstandenen Klettergruppen das Vereinsleben.

 

Durch die Einrichtung einer kleinen Geschäftsstelle an der Lönkerstraße 18 im Oktober 1994 konnte auch das Angebot für unsere Mitglieder wesentlich verbessert werden. Die Umstellung der Mitgliederverwaltung sowie der Buchführung auf EDV und Einrichtung einer Homepage im Internet waren weitere Schritte zur Modernisierung der Sektion.

Das 75-jährige Bestehen im Jahr 2000 wurde mit der Ausrichtung der Mitgliederversammlung des Landesverbands NRW des DAV und einer Jubiläumsfeier im Hotel Höxberg unter großer Beteiligung gebührend gefeiert.

Mit dem Bau der Material- und Gerätehütte an der Kletteranlage im Jahr 2001 konnten endlich die Ausrüstung und sonstige benötigten Gerätschaften sicher an der Anlage gelagert werden. Der Treffpunkt Kletteranlage konnte damit deutlich aufgewertet werden. In diesem Jahr konnten wir zudem das 1.000ste Mitglied begrüßen.

 

2003 wurde unsere Mittelgebirgshütte Weidmannsruh an der Ebertswiese im Thüringer Wald erworben. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten mit großer ehrenamtlicher Beteiligung einer Vielzahl unserer Mitglieder konnte die Hütte 2004, zunächst bewirtschaftet, eröffnet werden. Mittlerweile wird sie rege genutzt und ist aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Ebenfalls 2004 trat die Sektion dem Stadtsportverband Beckum und dem Kreissportbund bei.

Im Jahr 2007 kandidierte der bisherige Vorsitzende Willi Klenner nicht mehr für eine weitere Amtszeit. Die Mitgliederversammlung wählte den bisherigen Schatzmeister Thomas Roßbach zum neuen 1. Vorsitzenden.

Unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurde im Mai 2007 das 100-jährige Bestehen der Weidmannsruh gefeiert. Es war eine gelungene Veranstaltung, besonders das von Minister Trautvetter intonierte Rennsteiglied ist allen Beteiligten in Erinnerung geblieben. Seit 2013 unterstützt uns zudem die Sektion Suhl über eine Patenschaft beim Erhalt des Hauses.

Ins Jubiläumsjahr 2015 startet die Sektion mit der Rekordmitgliederzahl von 1.413 Mitgliedern. Vielfältige Aktivitäten der verschiedenen Gruppen prägen das rege Vereinsleben. Über fehlendes ehrenamtliches Engagement kann sich der Verein Gott sei Dank nicht beklagen. Mit der Neuerrichtung einer Wetterschutzhütte an der Kletteranlage und der Beteiligung an der Erschließung des Steinbruchs Oberhagen in Warstein zum Klettergebiet stehen die nächsten Projekte an.

Freilich unterliegt die Entwicklung einer Sektion über 75 Jahre auch gewissen Zeiteinflüssen, wie beispielsweise steigenden Beitragssätzen und personellen Veränderungen in der Führungsmannschaft. Wir sind als eine der kleinsten Sektionen des Alpenvereins gestartet und liegen heute mit unseren mehr als 1.400 Mitgliedern zwar im unteren Mittelfeld, aber als alpenferne Sektion mit Sitz in einer kleinen Stadt im Münsterland können wir doch stolz darauf sein. Beckum ist in Bergsteigerkreisen zwar nicht weithin bekannt, aber vielerorts anerkannt. Dies und vor allem der Mitgliederzuwachs in den letzten Jahren gibt uns den Mut zu dem Fazit: seit 90 Jahren Alpenverein in Beckum – Tendenz weiterhin steigend.