Text: Jochen Ogurek und Manfred Kolkmann/Bilder: Teilnehmer
15.09.2015: Anreise zur Zwischenübernachtung nach Rohrdorf
Um 6 Uhr starteten wir in Beckum mit dem Bus mit 37 Wanderinnen und Wanderern vom Hindenburgplatz Richtung Zwischenziel Rohrdorf/Bayern. Die Anreise verlief zunächst ohne Stau und Zwischenfälle, so dass wir mit einem frühen Eintreffen in Rohrdorf rechneten.
Leider blieb die Anreise doch nicht ganz ohne Probleme. Michael, unser Fahrer, stellte fest, dass eine der beiden Hinterachsen nicht mehr mitlenkte. Eine Weiterfahrt war so nicht möglich. Auf einem Rastplatz wurde dann zunächst telefonisch versucht, das Problem zu beheben. Das klappte jedoch nicht, so dass der Werkskundendienst benachrichtigt werden musste. Nach Eintreffen der beiden Fachleute war das Problem schnell behoben. Nach ca. 2½ Std. Zwangspause konnten wir dann unsere Fahrt fortsetzen und kamen noch rechtzeitig zum Abendessen im Hotel zur Post in Rohrdorf an. Nach dem leckeren bayrisch-deftigen Abendessen war bei einem Erfrischungsgetränk der zurückliegende Anreisetag noch mal Gesprächsthema. Da wir am nächsten Morgen früh zu unserem eigentlichen Ziel weiter wollten, war der gemütliche Abend im Hotel dann auch zeitig zu Ende.
16.09.2015: Anreise und Einwandertour „Seerundweg Faaker See“
Um 8 Uhr starteten wir nach einem guten Frühstück an einem sehr reichhaltigen Frühstücksbuffet zur Zielfahrt nach Drobollach. Die Weiterfahrt verlief ohne erneute Zwischenfälle.
Wir erreichten gegen 12:30 Uhr das Hotel Melcher, das für die nächsten zehn Tage unsere Wanderunterkunft wurde. Schon am Bus wurden wir durch die Hotelchefin Frau Melcher und dem Restaurantchef Franz mit einem Schnäpschen herzlich willkommen geheißen. Nach dem Einchecken ging es direkt zum Mittagessen. Das individuelle Menü war bereits im Bus ausgewählt worden. Nach dieser Stärkung hieß es dann: „Klarmachen zur Eingehwanderung.“
17.09.2015: Dreiländertour in den Karawanken „Rund um das Dreiländereck“
Nach einer halbstündigen Pause gingen beide Gruppen zunächst wieder ein kurzes Stück des Weges zurück. Hinter der Verzweigung zur Madonna Rossa teilten sich schließlich die Wege der Wander- und Berggruppe. Während die Wandergruppe weiterging, war für die Berggruppe noch das Erklimmen des Monte Coppa (1.497 m) vorgesehen. Der Weg dorthin über ca. 200 Hm war allerdings ohne Schwierigkeit zu bewältigen. Am Weg sahen wir mehrfach alte Soldaten-Unterkünfte und Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg. Vom Gipfel Monte Coppa waren wir aber alle enttäuscht. Auf einem kleinen Plateau, auf dem fast nur Totholz zu sehen war, war der Weg zu Ende. Eine Aussicht auf andere Berge oder in Täler blieb uns verwehrt. Nach dem kleinen Abstecher zum Monte Coppa gingen wir schließlich den Wanderweg weiter und erreichten schon kurze Zeit später wieder die Felix-Hütte aus südlicher Richtung.
Nach kurzer Trinkpause setzten wir den geplanten Weg fort Richtung Osten. Gerade noch rechtzeitig erreichte uns ein Anruf der Wandergruppe. Der uns vorausgehenden Wandergruppe gaben slowenische Bürger den Hinweis für den weiteren Weg der Wanderung, nicht den Fahrweg zu nutzen. Anstelle dessen sollten wir den schöneren Grenzpfad Italien/Slowenien nutzen. Diesem Rat leisteten wir Folge und wurden nicht enttäuscht. In 30 an den Bäumen gekennzeichneten Kehren ging es auf schmalen Waldpfaden kontinuierlich von ca. 1.200 m auf 1.500 m steil bergauf und wir erreichten glücklich, aber durchgeschwitzt erneut das Dreiländereck. Hier oben war es zwischenzeitlich sehr stürmisch geworden und das vom Süden aufkommende Wetter verhieß nichts Gutes. Der Rest des Rückweges zur Bergstation der Seilbahn war trotz der vereinzelten Regentropfen jetzt nur noch ein Kinderspiel.
An der Talstation empfing uns am Bus die Wandergruppe. Mit einem Getränk eigener Wahl und einem Stück Kuchen, den unsere netten Mitwanderinnen zu Hause gebacken hatten, ließen wir den schönen Wandertag ausklingen. Die Rückfahrt zum Hotel war kurzweilig und alle freuten sich auf die Dusche und das Abendessen. Die Wanderung war ca. 14 km lang und es mussten etwa 600 Höhenmeter bewältigt werden.
18.09.2015: Gerlitzen-Alpe
Die immer dunkler werdenden Wolken und erstes entferntes Grummeln ließen uns dann aber lieber den schnellsten Wanderweg zur Mittelstation nehmen, obwohl wir gerne noch bei der gerade angekommenen Berggruppe verweilt wären und von ihrem einheimischen Wanderführer Gernot Linder auch noch das eine oder andere erfahren hätten.
Nach einer guten Stunde hatten wir doch noch trocken die Bergbahn erreicht, aber bei der Talfahrt fing es dann heftig an zu schütten und zu blitzen, so dass sogar für ein paar Minuten die Bahn stillstand. Leider hatte die Berggruppe nicht so viel Glück und musste die Wetterunbilden über sich ergehen lassen.
Die Berggruppe fuhr nach Zustieg des Wanderführers Gernot Linder weiter zum Ausgangspunkt Arriach. Von hier aus startete die Wanderung (Etappe 18 des Alpe-Adria-Trails „Arriach–Gerlitzen-Alpe“) zur Gerlitzen-Alpe. Auf zunächst 5 km asphaltiertem Weg ging es mühsam aufwärts. Die Wanderschuhe sind eben nicht für Asphalt genäht. Weiter bergauf ging es durch Wälder auf einem Forstwirtschaftsweg aus feinem Marmorkies für weitere 4 km. Dann endlich kamen wir auf die ersehnten Wanderwege. Wir waren jetzt über der Baumgrenze und hatten oft schöne Ausblicke auf die Täler.
Unser Wanderführer Gernot Linder brachte uns die angrenzende Bergwelt näher. Auf Empfehlung von Gernot wurde der weitere Weg schnelleren Schrittes begangen und die Mittagsrast verschoben. Vom Süden her zogen finstere, dunkle Wolken auf. Wir erreichten den Gerlitzen-Gipfel auf 1.905 m trockenen Fußes und kehrten dann zur lang ersehnten Mittagspause im Gipfelrestaurant ein. Hier trafen wir auch auf die Wandergruppe, die aber bereits wieder startklar zum Abstieg zur Mittelstation war.
Nach der Stärkung traten auch wir, trotz des aufziehenden Wetters, den weiteren Weg zur Mittelstation an. Aus der Ferne war bereits Donnergrollen zu hören und unsere Schritte beschleunigten abermals. In den letzten 20 Minuten holte uns das Wetter dann ein und wir mussten unseren weiteren Weg in Regenkleidung fortsetzen. Das Donnergrollen wurde lauter und einzelne Blitze waren zu sehen. Schnell wurde der Abstiegsweg zum Wasserweg. Kurz vor der Mittelstation war der Wetterspuk dann aber vorbei. Da die Seilbahn wegen des Gewitters nicht fuhr, hatten wir noch einen Zwangsaufenthalt an der Mittelstation.
Nachdem das Gewitter endgültig abgezogen war, konnten wir unsere Talfahrt beginnen. Unten erwartete uns bereits wieder die Wandergruppe. Am Bus konnten wir uns dann trocknen und stärken. Wir verabschiedeten unseren Gast-Wanderführer Gernot und traten dann die Heimreise zum Hotel an. Insgesamt hat die Berggruppe mit dieser Tour ca. 1.400 Höhenmeter und 14 km Weg zurückgelegt.
19.09.2015: 4-Gipfel-Aussichtstour (busfahrerfreier Tag)
Um 8:30 Uhr starteten die beiden Gruppen vom Hotel Melcher zunächst gemeinsam bei bedecktem Himmel, der uns auch überwiegend den ganzen Tag begleitete, obwohl es nicht kalt war, entlang der Nordseite des Faaker Sees in Richtung Egg. Hier trennten sich die Wege der Wander- und Berggruppe. Zwar gingen beide Gruppen den gleichen Weg, aber entgegengesetzt. So konnte jede Gruppe ihr Tempo gehen.
Ziele der Wandergruppe waren der Wauberg, der Petelin, der Bleiberg und der Tabor. Gleich zu Beginn legten wir aufgrund von Kartenfehlern eine Ehrenrunde ein und kamen nach ½ Stunde an eine Wegspinne, die uns bekannt vorkam. Jetzt erkannten wir den Fehler und starteten durch zur eigentlichen Wanderung. Schon kurze Zeit später erreichten wir den bewaldeten Wauberg. Der Anstieg der letzten 100 m war recht felsig und schroff und durch eine Seilversicherung gesichert. Oben bot sich nur durch Baumlücken eine Aussicht in das Drautal und die gegenüberlegenden Berge.
Weiter ging es in Richtung Petelin. Der Weg war zunächst unkompliziert und wir erreichten schnell den Fuß des Petelin. Bei dem Blick nach oben wurde uns klar, dass wir noch einen mühsamen Aufstieg vor uns hatten. Ein steiler, nicht enden wollender 280-Höhenmeter-Anstieg durch hohe Gräser, Wald, Wurzelwerk und Gestein begann. Mit mehreren Stärkungspausen erreichten wir schließlich alle glücklich den Gipfel des Petelin in 802 m Höhe. Hier bot sich nun eine wirklich schöne Aussicht auf das Drautal im Norden sowie aus kleinem Winkel sichtbar den Faaker See im Westen. Auch einen Eintrag in das Gipfelbuch vergaßen wir nicht.
Nach einer längeren Pause ging es dann gestärkt weiter Richtung Bleiberg. Auf dem Weg trafen wir auf die Berggruppe. Der Bleiberg wurde über einen Stichweg erreicht und bot abermals eine Supersicht auf das Umland. Da der Petelin unserer Gruppe doch arg zugesetzt hatte, wurde beschlossen, den letzten Berg der Wanderung, den Tabor, auszulassen. Wir wanderten also zielstrebig weiter über nicht sehr gut beschilderte Wege Richtung Neuegg. Von Neuegg ging es weiter entlang des Faaker Sees Richtung Egg. Von hier aus waren es noch einmal die uns bereits bekannten 3 km bis zum Hotel Melcher.
Glücklich, aber ziemlich erledigt kamen wir nach dieser als gemütlich gedachten Tour am Hotel an. Insgesamt haben wir mit dieser Tour ca. 20 km und 1.100 Höhenmeter zurückgelegt.
Die Berggruppe stieg zunächst auf den 725 m hohen Tabor, der trotz des bedeckten Himmels eine traumhafte Aussicht auf den Faaker See bot. Über eine schöne Waldstrecke und den kleinen Ort Petschnitzen machten wir uns danach auf den weiteren Weg zum 770 m hohen Bleiberg, der uns einen wunderbaren Blick auf Drau, Wörthersee und das St. Martiner Moor bescherte. Weiterhin angenehm zu laufende Waldwege sollten uns dann zum Petelin führen. Doch beim Abstieg fehlten auf einmal die Wanderzeichen und durch Fehler im Kartenmaterial mussten auch wir Umwege in Kauf nehmen, die uns zunächst abwärts nach Oberferlach führten und dann doch zum Forellenhof in Ledenitzen, wo wir auf der Liegewiese an dem Badesee den herrlichen Sonnenschein genossen und dabei unser Lunchpaket verzehrten.
Beim anschließenden bewaldeten Anstieg zum Petelin begegneten wir dann der Wandergruppe, die uns von ihrer anstrengenden Erklimmung des Petelin berichtete. Nach dem Erreichen des Gipfels genossen wir den lohnenswerten Ausblick bis zum Wörthersee und konnten beim Abstieg nach St. Martin nachvollziehen, was die Wandergruppe geleistet hatte. Nach einem recht flachen Stück mussten wir dann wieder durch Waldgebiet hoch auf den Wauberg, einen recht unspektakulären Gipfel, der nach allen Seiten steil abfiel und wegen der vielen Bäume ringsherum kaum Aussicht bot.
Nachdem wir damit alle vier Gipfel erreicht hatten, machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel, an dem wir eine halbe Stunde nach der Wandergruppe ankamen. Aber die hatte auch einen „Hügel“ ausgelassen …
20.09.2015: Planica/Slowenien
Startzeit war wieder 8:30 Uhr ab Hotel. Wir fuhren gemeinsam Richtung Slowenien, wo uns Michael in der Nähe von Rateče zum Start der Wanderung auf dem Wanderweg 9 aussetzte. Berg- und Wandergruppe gingen zunächst gemeinsam bis zum olympischen Wintersportzentrum Planica.
Über eine kilometerlange Baustelle mit vielen neuen Sprungschanzen und Gebäudekomplexen kam die Wandergruppe in den urwüchsigen Teil des Planica-Tales und konnte über einen geschotterten, aber leichten Weg wandern. Dies war für die Strapazen am Vortag sicher jedermann recht. Am Talschluss auf 1.100 m Höhe verbreiterte sich das Tal zu einer riesigen Wiese, auf der die Hütte Dom v Tamarju unser Ziel für eine willkommene Stärkung war. Auch für die Wanderfreundinnen und -freunde, die lieber auf das mitgebrachte Lunchpaket zugriffen, gab es viele Möglichkeiten zum Sitzen, Liegen und Ausruhen.
Die steil abfallenden Bergriesen, teils um die 2.000 m hoch, boten eine gigantische Kulisse, die die wirklich idyllisch gelegene Dom v Tamarju beherbergt. Ein Teil der Wanderer verzichtete auf die Mittagspause und versuchte die Schütt des im Berg liegenden Wasserfalles zu erreichen. Mitten aus der riesigen Felswand schießen riesige Mengen Wasser über einen Wasserfall ins grüne Tal. So wie das Wasser wie aus Geisterhand aus dem Berg schießt, ist es unten im Tal alsbald wieder im Karstgestein versickert und folgt seinem unterirdischen Lauf. Den Rückweg traten wir auf gleichem Wege an.
Da der Bus noch auf dem Parkplatz bei Dom v Planici stand, konnten einige Wanderfreunde der Versuchung nicht widerstehen. Dankend nahmen sie das Fahrangebot von Michael an und beendeten die Wanderung. Der Rest der Gruppe trat den weiteren Wanderweg an. Durch einen urwüchsigen und naturbelassenen Wald kamen wir schließlich auf eine asphaltierte Straße, der wir für ca. 3 km folgten. Begleitend zur Straße verlief in dem schönen Tal der Fluss Prisavi. Über eine lange Holzbrücke konnten wir die große, zurzeit grüne Polderfläche des kristallklaren Flusses queren. Am Ende dieses Weges stießen wir auf einen Parkplatz, an dem wir die gut 16 km lange Wanderung beendeten.
Nach Benachrichtigung kam kurze Zeit später Michael mit dem Bus und „sammelte“ uns ein. Wir fuhren dann weiter nach Kranjska Gora, wo wir nach einer Pause auf einem Parkplatz bei Jasna auf unsere Berggruppe trafen. Beide Gruppen hatten viel zu berichten. Die Berggruppe hatte eine schwierige Etappe mit sehr ausgesetzten Stellen hinter sich gebracht. Die Wandergruppe hatte über eine leichte Wanderung „der Sinne“ zu berichten. Die Wandergruppe hat mit dieser Tour ca. 17 km und 350 Höhenmeter zurückgelegt. Wir kehrten dann nach dem für beide Gruppen gelungenen Wandertag zum Hotel zurück.
Nachdem die Berggruppe sich auch einen ausführlichen Blick auf die imposanten Sprung- und Skiflugschanzen gegönnt hatte, machte man sich mit 12 Leuten auf, die gut 800 Höhenmeter auf den Ciprnik zu bewältigen. Dabei ging es an den bewaldeten Hängen nördlich des Gebirgsmassivs auf serpentinenartigen Waldwegen mit streckenweise viel Geröll kräftezehrend hinauf, immer wieder belohnt mit ganz tollen Aussichten auf die acht Schanzen und die davor befindliche riesige Baustelle. Als wir dann nach gut 2½ Stunden den 1.745 m hohen Gipfel erreicht hatten, bot sich uns ein beeindruckendes 360-Grad-Panorama, das wir dann auch zur halbstündigen Mittagsrast im Sonnenschein nutzten.
Der Abstieg nach Jasna, südlich von Kranjska Gora gelegen, erwies sich im Nachhinein als doch ziemlich schwierig. Wenn das Wandern durch die vielen malerischen alten Lärchen auch lohnenswert ist und es anfangs noch verhältnismäßig moderat über gut begehbare Waldwege abwärts ging, mussten wir den letzten Teil doch einen ziemlich schwierigen, steinigen und steilen, teils auch schmalen Abstieg bewältigen, der einigen zu schaffen machte. Als wir dann unten in Jasna ankamen, stand dort ein Schild in vier Sprachen, dass der Weg gesperrt sei. Davon hatten wir aber oben nichts gesehen und auch entgegenkommende Wanderer, mit denen wir gesprochen hatten, hatten das mit keinem Wort erwähnt.
Letztendlich ist aber alles gutgegangen und wir hatten viel zu erzählen, als wir mit der Wandergruppe über den Wurzenpass zum Hotel zurückfuhren.
21.09.2015: Goldeck/Eckwand
Abfahrt war wieder um 8:30 Uhr vom Hotel Melcher. Das Ziel unserer Wanderungen war heute das Goldeck. Mit dem Bus fuhren wir über die mautpflichtige Goldeck- Panoramastraße bis zum Parkplatz Seetal (1.863 m). Für die 1½-stündige Anfahrt wurde zur Zeitverkürzung im Bus ein Video über die nördlich des Millstätter Sees gelegenen Nockberge gezeigt. Das machte schon Lust, auch diese Gegend zu erwandern.
Um 10 Uhr startete bei fast wolkenlosem Himmel die Wandergruppe mit 21 Leuten ihren Rundweg auf das Goldeck-Plateau. Zunächst ging es über einen Fahrweg zur Kapelleralm und weiter über gut begehbare schmale Steige durch begrünte Hänge knapp 150 Höhenmeter zur Gusenalm hinunter. Ab hier hieß es dann 300 Höhenmeter hinauf zum Goldeck, immer wieder mit ganz tollen Aussichten auf die umliegenden Berge. Der größte Teil der Wanderstrecke führte uns über herrliche Almböden über Thörl und am Seetalnock vorbei (hier in Schotterstraßen übergehend) zum Gipfelkreuz auf dem 2.142 m hohen Goldeck, auf dem sogar noch Rinder weideten.
Bei blauem Himmel mit nur einigen Wolken genossen wir unsere Mittagsrast bei fantastischer Aussicht auf die Gebirgswelt Oberkärntens sowie Spittal und den Millstätter See und sahen auch schon unser nur eine halbe Stunde entferntes nächstes Zwischenziel, das Gipfelkreuz am Martennock. Da man vom Gipfel auch schon unseren Bus am Ausgangspunkt Parkplatz Seetal sah und der erste Teil des Abstiegs von wenigen als recht steil und etwas schwierig gesehen wurde, nahmen ein paar Wanderinnen vorsichtshalber die sichere Variante über die Fahrstraße zum Bus, während der größte Teil den Pfad zum Martennock wählte, der zu einem immer breiter werdenden Kamm wurde, herrliche Blicke nach Spittal, in die Nockberge, zur Drauschleife und zur Tauernautobahn bot und zu dem beeindruckenden, weithin sichtbaren 18-Meter-Gipfelkreuz führte.
Um zurück zum Parkplatz Seetal zu gelangen, gingen wir auf einem von mehreren quer durch die mäßig steile Grasflanke verlaufenden Viehsteigen und erreichten so den breiten Fahrweg und nach wenigen Minuten den Parkplatz, an dem wir auf die Berggruppe warteten.
Die Berggruppe hatte als Ziel den Gipfel des Staff mit 2.217 m Höhe im Visier. Auf zunächst wunderbar aussichtsreichen Wanderwegen, vorbei an der Kapelleralm und der Gusenalm, führte dann der schon schwierigere Weg zur Gusenscharte. Ab der Gusenscharte führte der Weg zunächst mit wenigen Höhenänderungen weiter. Allmählich wurde der Weg steiler und einige Stufen mussten überwunden werden. An der Verzweigung zum Staff wurde uns klar, dass aufgrund der Wegezeitenangabe der Staff ohne die Opferung der Mittagsrast nicht zu schaffen war. Wir entschlossen, als Ersatz (nicht zur Freude aller) zum Eckwandsattel zu wandern. Über einen langen, nicht endenden wiesenbewachsenen Hang erreichten wir schließlich den Eckwandsattel, der schon eine gute Aussicht bot. Wir beschlossen, aufgrund des gewonnenen Zeitpolsters nach der Mittagspause weiter auf den Eckwandgipfel zu wandern.
Auch dieser Anstieg war wieder sehr steil und eintönig wiesenbewachsen. Wenn man allerdings einen Blick zurück warf, sah man weit unten den wie einen Smaragd schillernden Weißensee. Zu unser aller Freude stellten wir am Gipfel fest, dass die Eckwand mit 2.221 m sogar noch 4 m höher als der Staff ist und entgegen der Wanderkarte sogar ein schmiedeeisernes Gipfelkreuz hatte. Da wir über 2.000 m hoch waren, war es jetzt klar, dass neben dem „Berg Heil“ auch unsere Mitwanderinnen geküsst werden durften.
Der Rückweg verlief mit guter Laune erstaunlich schnell. Am Parkplatz Seetal wurde die Berggruppe mit einem Spalier der Wandergruppe empfangen und mit Erfrischungen und Naschereien versorgt. Mit dieser Tour haben wir ca. 14 km und 1.200 Höhenmeter zurückgelegt. Zurück ging es in 1½ Stunden Fahrt zum Hotel.
Nach der Dusche und dem leckeren Abendessen im Restaurant trafen wir uns, wie die Abende zuvor und auch danach, noch auf einen „Absacker“ in der hoteleigenen Almstube (von uns genannt „Kabuff“).
22.09.2015: Weißenfelser Seen/Rifugio Zacchi
Um 8:15 Uhr starteten wir bei strahlend blauem Himmel und Temperaturen um die 15° C mit dem Bus in Richtung Faak am See zum Informationsbüro des Tourismusverbandes. Hier nahmen wir die externen Wanderführer Manfred Vidic und Barbara Müller sowie einen Gast aus Hessen auf. Für die heute geplante Tour konnten wir bereits in der Vorplanung Barbara und Manfred vom Tourismusverband als ortskundige Wanderleiter für die Wandergruppe gewinnen. Die Fahrt führte uns dann in das Grenzgebiet Italien/Slowenien. Wir starteten unsere Wanderung auf der italienischen Seite im Nationalpark di Fusine.
Bei fast wolkenlosem Himmel, aber nur wenigen Plusgraden machte sich die 26-köpfige Wandergruppe mit den beiden Wanderführern Barbara und Manfred vom unteren See aus auf die Tour westlich entlang der Weißenfelser Seen. Nach nur ein paar Metern kamen schon die ersten Erklärungen der beiden (u. a., warum beide Seen eine unterschiedliche Farbe haben). Während Manfred mit allgemeinen Kenntnissen der Region zu überzeugen wusste, konnte anschließend Barbara mit ihren naturkundlichen Ausführungen punkten. Die vielen Baumwurzeln ließen zwar ein schnelles Voranschreiten nicht zu, aber so konnten wir immer wieder in Ruhe aus verschiedenen Perspektiven die einmalige Lage der beiden Seen vor den gewaltigen Berghängen genießen. Eine total idyllische Aussicht bot sich uns, als wir auf den zweiten See zukamen. Hier in dieser malerischen Umgebung hätte man den ganzen Tag verweilen können. Doch wir wollten ja noch zum Rifugio Zacchi.
Nachdem wir den Parkplatz am oberen See erreicht hatten und dort die sich bietenden Toilettenmöglichkeiten genutzt wurden, konnten wir noch ein paar hundert Meter flach weiterlaufen. Als dann der Anstieg sofort steil und unwegsam begann, verließen leider acht Wanderfreunde die Gruppe, sodass nach teils serpentinenartigem Anstieg nur 18 Personen an der Zacchi-Hütte eintrafen. Nach dem Verzehr des Lunchpaketes genossen einige die tollen Blicke von der sonnigen Terrasse.
Wanderführer Manfred entschloss sich, für den Rückweg zum oberen See den etwas längeren Weg 513 zu nehmen. War es anfangs auch noch recht angenehm zu laufen, stellte sich das Mittelteil als ziemlich steil und schwer heraus, womit einige doch so ihre Schwierigkeiten hatten und der Abstieg sich dadurch in die Länge zog.
Die heute nur 6 Personen starke Berggruppe verließ bereits am unteren Weißenfelser See die Zufahrtsstraße, um über den Pfad 512 zum Rifugio Zacchi zu wandern. Der Wanderweg führte im ständigen Bergauf über viel Wurzelweg durch schöne Mischwälder. Innerhalb von 1½ Stunden legten wir 530 Höhenmeter zurück. Zwischendurch ergaben sich immer wieder wunderbare Aussichten auf die Weißenfelser Seen. Der untere See erschien im Sonnenlicht in einem kräftigen Dunkelblau, während der obere See aufgrund des Kalkgehaltes in einem satten Türkis leuchtete. Im Hintergrund waren die Kalkriesen der Friaul-Julischen Alpen immer präsent. Nach Verlassen der Baumgrenze folgte direkt am Waldaustritt ein großer, ca. 300 m breiter Felssturz, den es mit Seilversichrungen und am Fels montierten Holzstegen zu überwinden galt. Das war aber für unsere kleine Gruppe kein Problem.
Da wir sehr gut im Zeitplan lagen, entschieden wir uns an der Verzweigung Capanna Ponza zu einem Abstecher zum 1.844 m hoch gelegenen Sattel Vratica. Dieser Weg war schon steiniger, steiler und anspruchsvoller. Die letzten 300 Meter mussten wir teilweise im „Allrad-Modus“ mit Händen und Füßen bewältigen. Belohnt wurde die Mühe auf der Sattelhöhe Vratica mit einem fantastischen Blick in das slowenische Tal Planica, welches wir ja bereits zwei Tage zuvor bewandert hatten. Der Sattel war allerdings so schmal, dass wir jeweils nur zu dritt über die steil abfallende Felsflanke in die Planica schauen konnten.
Nach dem Rückweg zur Verzweigung Capanna Ponza setzten wir unseren geplanten Weg in Richtung Rifugio Zacchi fort. Wir erreichten wieder die Baumgrenze und trafen dann nach einer ¾ Stunde an der Zacchi-Hütte ein, wo wir bereits von der Wandergruppe erwartet wurden. Unmittelbar hinter der Hütte ragen die imposanten Abstürze der 900-m-Wand des Ponza Grande auf. An der Hütte legten wir unsere Mittagspause ein und planten den weiteren Weg.
Die Wandergruppe mit Wanderführer Manfred wählte für den Rückweg zum oberen See den längeren Weg 513. Barbara entschied sich, uns auf unserem geplanten Weg 512 zu begleiten. Obwohl wir auf dem Rückweg ca. 450 Höhenmeter über teils Geröll und viel Wurzelwerk abstiegen, verging die Zeit wie im Flug. Barbara (Kräuterhexe) konnte uns während des Abstieges sehr viel über die hiesige Natur, die heimischen Pflanzen und deren Verwertbarkeit erzählen.
Am Bus stärkten wir uns gemeinsam mit unseren Wunschgetränken und von Michael besorgten Schokokeksen. Nach einer ¾ Stunde traf auch die Wandergruppe ein. Nachdem sich auch die Wandergruppe gestärkt hatte, verließen wir mit dem Bus das schöne Tal und fuhren zurück nach Faak am See, wo wir unsere drei Gäste verabschiedeten. Wir setzten unsere Fahrt fort zum Hotel Melcher, wo wir nach der erholsamen Dusche um 18:30 Uhr zum Abendessen erwartet wurden. Am heutigen Wandertag legte die Berggruppe bei ca. 1.100 Höhenmetern ca. 12 km zurück.
23.09.2015: Klagenfurt und Obir-Tropfsteinhöhle
Witterungsbedingt mussten wir die geplante Wanderung auf den Dobratsch ausfallen lassen.
Anstatt dessen entschieden wir uns zum Besuch der Obir-Tropfsteinhöhlen. Da wir wegen unserer kurzfristigen Anmeldung einen Führungstermin erst ab 12:30 Uhr erhielten, entschieden wir, für die Zeit bis zur Führung nach Klagenfurt zu fahren. Hier hatte jeder Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und bei Bedarf auch kleine Einkäufe zu erledigen. Um 11:30 Uhr fuhren wir dann nach Bad Eisenkappel. Hier erhielten wir unsere Höhlenbus- und Höhlentickets. Mit dem Höhlenbus fuhren wir dann zu den ca. 1.000 m hoch gelegenen Tropfsteinhöhlen. Die Höhlenbegehung erfolgte nach Einkleidung in 25er-Gruppen, die in 10- Minuten-Abständen in die Höhle geführt wurden. Die unterirdischen Wege sind ca. 800 m lang und führen über 600 Stufen in die verschiedenen Höhlenräume. In den größeren Höhlenräumen gaben uns unsere Höhlenführer interessante Informationen zur Entdeckung, Erschließung und Nutzung des ehemaligen Bleibergwerkes. Kleine Filmbeiträge rundeten die Informationen ab. Die Führung durch die Höhlen dauerte ca. 1½ Stunde. Nach dem Besuch der Tropfsteinhöhlen hatten wir noch den Besuch des Pyramidenkogels geplant. Der Pyramidenkogel in Keutschach am Wörthersee ist mit seinen fast 100 m Höhe der höchste Holzaussichtsturm der Welt. Das Wetter machte uns aber erneut einen Strich durch die Planung. Da es immer noch sehr verregnet und diesig war, hätte ein Aufstieg auf den Pyramidenkogel wegen mangelnder Sicht keinen Sinn gemacht. Wir fuhren deshalb direkt zurück zum Hotel, wo wir um ca. 17 Uhr eintrafen.
Nach dem Abendessen wurde dann von Karin zum Abschlussabend eingeladen. Karin hatte viele Helfer und Mitwirkende gewonnen und hat ein wirklich tolles, unterhaltsames Programm auf die Beine gestellt. Es wurde viel gelacht und noch mehr getanzt. Erst nach Mitternacht löste sich dann die gesellige Runde auf. Schließlich war ja für den Folgetag noch eine Wanderung geplant.
24.09.2015: Villach und Kurzwanderung zur Almwirtschaft Schütt
Da das Wetter auch heute für die geplante Abschlusswanderung von Villach-Warmbad zur Almwirtschaft Schütt einen Strich durch die Planung machte, entschlossen wir uns zu einem Stadtbummel in Villach und einer anschließenden Kurzwanderung zur Almwirtschaft Schütt. Für den Stadtbummel in Villach hatten wir aufgrund der kurzen Anfahrt ausreichend Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Wegen des Regenwetters war in der Stadt aber kaum jemand auf den Straßen unterwegs. Einzig die Wanderinnen und Wanderer des Alpenvereins Beckum waren in Kirchen und auf Plätzen anzutreffen.
Um 12 Uhr fuhren wir dann mit unserem Bus zum Startpunkt nach Arnoldstein zu unserer Kurzwanderung zur Almwirtschaft Schütt. Die etwa 2 km lange Wanderung konnten wir sogar ohne Regen bewältigen. In der Almwirtschaft angekommen, waren wir die einzigen Gäste. Die Wirtin hatte die kleine Stube mit einem Ofenfeuer bereits vorgeheizt, sodass wir uns nach den leckeren Speisen aus der Karte in der Stube aufwärmen konnten. Auch wurde durch unsere Mitwanderinnen immer wieder ein Lied angestimmt. Die Wirtin stellte uns die Frage, ob wir ein Gesangsverein auf Schusters Rappen sind. (Sind wir das?) Nach dem wirklich gemütlichen Nachmittag traten wir den kurzen Rückweg zum Bus an. Das Wetter hatte sich jetzt auch wieder beruhigt und wir fuhren zurück zum Hotel.
Vor dem Abendessen um 18:15 Uhr haben wir mit der üblichen Zeremonie unsere Vereinsfahne eingerollt und waren dann pünktlich um 18:30 Uhr im Restaurant zum letzten Abendessen.
25.09.2015: Abreise
Sie verlief ohne jegliche Zwischenfälle oder Staus. Wie immer wurden während der Fahrt die Ziele für die Fronleichnams- und die Septembertour bekannt gegeben.
Bilder folgen!