40 Wanderer waren in der Eifel unterwegs
Am 4. Juni (Fronleichnam) fuhren 40 wanderbegeisterte Mitglieder und Freunde des Alpenvereins Beckum für vier Tage in den Nationalpark Eifel, um auf tollen Strecken einige schöne Stellen der herrlichen Gebirgslandschaft zu genießen.
Am Anreisetag ließen wir uns zunächst zum Rastplatz „Wilder Kermeter“ an der Kermeter-Hochstraße zwischen Rurtal- und Urfttalsperre bringen. Dieser barrierefreie Naturerlebnisraum bietet auch Menschen mit Behinderung auf etwa fünf Kilometer Länge die Möglichkeit, dieses Naturerleben in dem Schutzgebiet hautnah zu erleben. Über den Naturerkundungspfad „Wilder Weg“ liefen wir bei sonnigen 22 Grad teils auf einem Holzsteg, auf dem zehn meist interaktive Stationen über Wildnis, Waldentwicklung und die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt informieren, zunächst bis zur Forscherstation, um dort auf den sich bietenden Sitzgelegenheiten unsere Mittagsrast einzulegen. Danach machten wir uns auf zum Aussichtspunkt Hirschley. Hier genossen wir den tollen Ausblick auf den Ort Schmidt und die Aktivitäten der Wassersportler auf dem Rursee. Anschließend ging es auf dem Rundweg weiter, bis wir wieder am „Schwarzen Kreuz“ ankamen und dann den absteigenden Weg mit Aussichten auf den Urftsee hinunter nach Rurberg nahmen. Ein Kaffeetrinken mit riesigen Kuchenstücken im Ufercafé war eine willkommene Abwechslung. Eine gute Stunde dauerte dann noch der Weg am Obersee entlang, bis wir am späten Nachmittag unser Quartier, das Hotel „Seemöwe“ in Einruhr, erreicht hatten.
Der nach dem Abendessen aufspielende Alleinunterhalter hatte es leider schwer, richtig Stimmung zu erzeugen, weil nicht einmal die Hälfte der Gruppe seiner Musik lauschte, da es viele vorzogen, sich das Champions-League-Finale zwischen FC Barcelona und Juventus Turin anzuschauen.
Am Schlusstag folgte eine Fahrt zum Astropeiler Stockert (dem ersten frei beweglichen Radioteleskop Deutschlands) bei Eschweiler, einem Ortsteil von Bad Münstereifel. Hier konnten wir bei informativen Vorführungen und einer aufschlussreichen Führung durch die ehrenamtlich tätigen Mitglieder Interessantes über Radioastronomie und Weltraummüll erfahren sowie bei einer Besichtigung auf dem Kopf des Radioteleskops den Blick in die Ferne schweifen lassen. Hatten die wenigsten vorher überhaupt was von Radioastronomie gehört, waren sie sich anschließend einig, wie dieses spannende Thema über naturwissenschaftliche Phänomene sie in ihren Bann zog, denn die zweieinhalb Stunden vergingen wie im Flug.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im urigen Lokal „Em Höttchen“ in Bad Münstereifel bekamen wir bei einer unterhaltsamen Führung in zwei Gruppen durch den „Torwächter“ und „des Torwächters Weib“ in anderthalb Stunden spannende Sagengeschichten aus dem mittelalterlichen Kleinod Bad Münstereifel zu hören. Überwiegend hatten die meisten Bad Münstereifel bisher nur als Heimat von „Heino“ gekannt, doch viele wussten nichts von der Schönheit dieser romantischen Stadt mit ihrem historischen Stadtkern mit malerischen Fachwerkhäusern sowie ihrer fast vollständig erhaltenen Stadtumwehrung und den vier sehenswerten Stadttoren. Für viele ist ein weiterer Besuch dieses attraktiven Ortes mit mehr Zeit sicher denkbar.
Am späten Nachmittag ging es dann auf die Heimreise.
Text: Manfred Kolkmann