Text: Siegfried Räcke/Bilder: Margret Räcke, Klaus Heitkämper, Siegfried Räcke
Am Campingplatz in Arco lächelte mich die Route Cinque Stagioni an. Ich hatte Respekt vor der Schlüsselstelle (7/7+) und der Tatsache, dass man zu den 7 SL noch 4 SL dranhängen musste. Dazu später. Mit Margret habe ich mir die Route und den Routeneinstieg angeschaut. Margret hatte nach kurzer Überlegung abgewunken – ohne Margret also. Dennis und Mike waren am Sonntag in die Route eingestiegen und haben diese bis zur 7 SL gemacht, versucht abzuseilen und dann den Notausstieg über einen Zaun mit Stacheldraht gewählt.
Klaus und ich hatten uns am Mittwoch um 14 Uhr für die komplette Klettertour verabredet, d. h. noch 4 SL dranhängen und dann über den Colodri-Klettersteig zurück. Dann ging es auch schon los. Die ersten Seillängen im 4. Grad und 5. Grad gingen super. Vom Basislager wurden wir mit Fernglas von der Jury (Alex, Daniel, Dennis, Mike und Margret) beobachtet und über Sprechfunk mit Kommentaren versorgt. Die 6. Seillänge hatte es dann in sich. Eine dicke Schuppe im Überhang mit kleinen Tritten – da war nichts für 30° C. Also technisch geklettert (an die Expresse gegriffen, hochgezogen und die nächste Expresse gesetzt usw.). Dann war auch schon der Stand und Klaus konnte sich im Nachstieg beweisen. Sehr schön geklettert, Klaus hatte aber keine Hand frei, um Expressen zu lösen, also technisch klettern …
Dann noch eine Seillänge im 6. Grad – wunderschöne Kletterei. Dann waren wir am Ende der Cinque Stagioni. Nun sahen wir das Problem, eine Luxusvilla mit einem Stacheldrahtzaun – der Abstieg in die Stadt war deshalb nicht möglich. Nun noch 4 SL in der Südwand im 4er- und 6er-Bereich ziehen und über unwegsames und ausgesetztes Gelände zum Colodri-Klettersteig. Nach 5½ Stunden gab es am Basislager zur Belohnung ein leckeres Weizenbier. Schöne Route!